Achat Hauptterrasse Bottrop-Kirchhellen

Die Schätze des Rheins

Denkt man an den Rhein und Schätze, kommt meist zunächst das Rheingold in den Sinn. Märchenhaften Goldberge, die die Nibelungen irgendwo versteckt haben. Vielleicht im Rhein versenkt haben ?
Aber das ist ein anderes Kapitel.

Gerölle am Rheinufer
Gerölle am Rheinufer

An den Ufern des Rheins sind andere Schätze zu finden, die sich auch bei gemütlichen Spaziergängen sammeln lassen. Alleine das normale Rheingeröll ist hochinteressant, erzählt es doch eine ausführliche Geschichte. Ein Granit hat die Reise vom Schwarzwald bis in die Rheinlande gemacht, irgendwann erreicht er die Nordsee, wenn ihn die ständige Bewegung bis dahin nicht zerrieben hat. Sandsteine und Quarzite kommen aus der Eifel und sind Zeugnisse eines Meeres, das dort vom 400 Millionen Jahren im Erdzeitalter Devon existierte. Weiße Milchquarze zeugen davon, das diese Gesteine zu einem gewaltigen Gebirge aufgefaltet wurden.

Im Erdzeitalter Perm brachen im Gebiet des heutigen Saar-Nahe-Berglandes Vulkane aus und überfluteten die Erde mit viele Zehner-Meter-mächtigen Lavadecken. In diesen Vulkaniten stecken wunderschöne Achate, die die Nahe in den Rhein transportiert und die sich am Rheinufer aufsammeln lassen. Aber auch Jaspis, Karneol und Bergkristall finden sich.

Hier gibt es eine kleine Bestimmungsanleitung für die wichtigsten Rheingerölle

Auch Fossilien sind in den Rheingeröllen zu finden. Aus den devonischen Sedimenten der Eifel stammen fossile Brachiopoden, Korallen und Seelilienstilglieder. Grauwackegerölle aus dem Bergischen Land enthalten ebenfalls Seelilienstilglieder. Hornsteine aus der Jura- und Kreidezeit können Seeigelreste enthalten. Selten finden sich Ceratiten und Ammoniten, spiralisierte Tintenfischgehäuse, diese Funde macht man eher am Oberrhein.

Geröll mit Seelilienstielglieder und Brachiopoden aus Porz-Langel
Teilabdruck eines regulären Seeigels, Fundort: Üdesheim
Geröll mit Abdrücken der Schnecke Turritella, Fundort: Düsseldorf-Oberkassel
Geröll mit Seelilienstielglieder vom Rheinufer in Leverkusen
ein fossiler regulärer Seeigel (Stacheln fehlen)
begeisterte Geröllsammlerin

Nicht selten ist versteinertes Holz in den Rheingeröllen zu finden, das aus den Keupergesteinen Frankens stammt. Allerdings ist es im unpolierten Zustand oftmals nicht einfach zu erkennen.

fossilies Holz aus der Hauptterrasse bei Bottrop
fossilies Keuperholz vom Oberrhein
fossilies Holz aus den Rheinschottern bei Köln in der Ausstellung des „Haus des Waldes“, Gut Leidenhausen
fossilies Holz, anpoliert, Fundort: Porz-Langel
fossilies Holz, poliert, in der Ausstellung des „Haus des Waldes“, Gut Leidenhausen

Die Rheinablagerungen bildeten sich ganz überwiegend während der Eiszeiten im Quartär, während der letzen paar hunderttausend Jahre. Und in diesem Zeiten wandelte so einiges durch das Gebiet des Rheins : Wisente, Hirsche, Pferde und Mammutherden zogen umher. Auch ihre Überreste, Zähne und Knochen, finden sich in den Rheinschottern.

Mammutbackenzahn, etwas verwittert, da er zu lange am Rheinufer lag, Fundort: Porz-Langel
Wildschweinhauer aus den eiszeitlichen Rheinschottern
Wildschweinhauer aus den eiszeitlichen Rheinschottern
eiszeitliche Pferdezähne vom Rheinufer
kleine Mammutbackenzähne vom Oberrhein
Pferdezahn mit einem Rest Kieferknochen
Mammutelfenbein vom Stoßzahn

Wo finden sich denn all diese Schätze ? Grundsätzlich überall am Rhein, an denen der Rhein Gerölle ablagert. Schöne Kiesstrände finden sich unter anderem bei Königswinter-Niederdollendorf, bei Porz-Langel, am Weißer Bogen, bei Köln-Niehl, bei Leverkusen-Hitdorf und gegenüber bei Köln-Langel, bei Düsseldorf-Oberkassel und immer weiter den Rhein hinauf.

Bei Brohl endet das enge Mittelrheintal. Oberhalb davon finden sich keine Rheinschotter. Sicherlich, ein paar Gerölle liegen schon hier und da am Ufer herum, aber die wirklichen Ablagerungen des Rheins finden sich erst mit Beginn der Niederrheinischen Bucht.

Schätze des Rheins – der Exkursionsführer zu guten Fundorten und großem Bestimmungsteil für gewöhnliche Rheingerölle, Halbedelsteine, Fossilien und Eiszeitknochen in den Rheingeröllen und einer Anleitung zum Goldwaschen am Rheinufer.

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Der Kosmos-Geröll-Führer

Für Rheingerölle in den Rheinlanden und Geröll- und Geschiebefunde an Nord- und Ostseeküste, an Werra und Elbe wie auch im Alpenvorland empfehle ich auch den von mir mitverfassten Kosmos Naturführer Steine an Fluss, Strand und Küste

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1 Kommentar

  1. Aber auch vorsichtig sein denn auch kampfmittel liegen jetzt viele frei herum .Wer auf diese stösst sofort die Feuerwehr anrufen damit die abtransportiert und entsorgt werden .Auf keinen Fall berühren oder gegen treten das kann tödlich enden.

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