Amphibien faszinieren mich. Sie leben im Geheimen, versteckt, oft im Dunkeln oder im Wasser, sie sind nachtaktiv. Vielen Menschen sind die Amphibien deshalb unbekannt, sie nehmen sie gar nicht wahr. Frösche kennen wir, die sitzen gerade im Sommer am Rand eines Teiches oder gar auf einem Seerosenblatt und verschwinden schnell mit einem großen Sprung im Wasser, wenn wir uns nähern. Meist sind es Teichfrösche, andere Froscharten tauchen seltener auf. Nur ganz selten begegnen uns Molche, da sie meist versteckt im Wasser leben und selten irgendwo herum spazieren. Spektakulär hingegen ist die jährliche Krötenwanderung im Frühjahr. Nach ein paar warmen Tagen meist Ende März brechen tausende von Erdkröten gleichzeitig auf und wandern zu ihren Laichgewässern, das in wenigen hundert, aber auch in einigen tausen Metern Entfernung liegen kann. Auch in diesem Jahr waren die Temperaturen in der zweiten Märzhälfte so warm, das die Krötenwanderung begann. Im Kölner Grüngürtel tummelten sich die Erdkröten im Kalscheurer Weiher, im Decksteiner Weiher und im Adenauerweiher. Mit der erdkrötenbegeistern WDR-Reporterin Manuela Klein und der Kamerafrau Ulrike van Beveren war ich am und im Adenauerweiher unterwegs, um dieses spektakuläre Ereignis für die WDR Lokalzeit zu dokumentieren.
Am Decksteiner Weiher müssen die Erdkröten dabei über die vielbefahrene Berrenrather Straße. Glücklicherweise haben BUND und NABU dort einen Krötenzaunaufgestellt und Helfer tragen die Erdkröten auf die andere Seite der Straße. Aber was passiert, wenn die Kröten gelaicht haben und dann wieder zurück in ihren Wald wollen? Auf der Alten Bachemer Landstraße am „Haus am See“ kommen dagegen etliche Kröten unter die Räder und sind leider nur noch plattgefahren zu betrachten – glücklicherweise gibt es da nur parkplatzsuchende Autofahrer.