Der Decksteiner Weiher in Köln-Sülz ist ein Schwanenparadies
Tierbeobachtungen sind für viele Menschen ein Lieblingsprojekt. Spaziergänger haben ihre Freude, Kinder sowieso und Hobbyfotografen liegen stundenlang voller Begeisterung auf der Lauer. Für Tierbeobachtungen müssen wir oftmals nicht weit weg fahren, auch der Großstädter findet seine Lieblingsobjekte direkt vor der Haustür. Mächtige Rothirsche auf den Hochflächen der Eifel sind Beobachtungsobjekte, die schon mehr Ausdauer erfordern, Steinböcke in den Alpen sowieso. In vielen rheinische Großstädten stoßen wir auf ein vielfältiges Tierleben. Schwäne gehören dazu, prächtig anzusehen sind diese großen Wasservögel, egal ob sie gemütlich auf dem Wasser treiben oder einen eher schwerfälligen Start hinlegen, um dann letztendlich doch von der Wasserfläche abzuheben.
Viele dutzend Schwäne wohnen hier, gelegentlich brüten sie hier auch, obwohl sie in 2020 hier keinen Nachwuchs ausgebrütet haben. Auch hier sind wie so oft die frühen wie auch die späten Stunden von besonderem Reiz – auch, weil dann nur sehr wenig Menschen hier unterwegs sind. Ganz früh morgens beobachten wir die Schwäne noch schlafend, mit eingezogenem Kopf treiben sie langsam auf der Wasseroberfläche umher.
Im Dunkel können wir manche nur erahnen, doch einer nach dem anderen wird wach, zieht den Kopf aus dem Gefieder und sieht sich um. Sie beginnen sich zu putzen und werden allmählich munter.
Es dauert oft eine Weile, bis dann Bewegung in die Gruppe kommt, aber irgendwann startet der erste und andere ziehen nach. Schwanenflug! Recht behäbig wirken die schweren Vögel, wenn sie sich aufraffen und mit lautem Flügelschlag auf dem Wasser umherlaufen bis sie endlich abheben. Dann stehen wir da und 20 oder 30 oder gar mehr Schwäne fliegen in großer Runde über den See, oftmals starten noch einige der auf dem Wasser verbliebenen und fliegen hinterher. Nach ein paar Runden landen sie wieder und ziehen wie stolze Fregatten oft in langen Reihen über den Teich.
Zweifelsohne sind diese großen Vögel in solcher Anzahl immer ein Erlebnis. Wir erleben dort auch noch große Zahlen anderer Wasservögel: verschiedene Gänse, Kormorane, Haubentaucher, Enten, Blesshühner, Reiher, usw.
Und wie für so viele andere Ort gilt auch hier die eherne Regel: auch dieser Ort zeigt seine Magie nur zu besonderen Stunden, nämlich früh am Morgen und zum Sonnenuntergang. Tagsüber drehen hier Hundehalter, Jogger und Radfahrer ihre Runden, aber früh morgens vor Sonnenaufgang, der/die Erste zu sein am Ufer, die Schwäne in aller Stille zu beobachten, wenn sie noch schlafen, das ist besonders. Und Sonnenuntergänge – wenn sie denn schönes Licht mit sich bringen – sind immer etwas besonders. Für den Sonnenuntergang empfiehlt sich besonders das Ostende des langgestreckten Teiches, wenn die Sonne am anderen Ufer weiter entfernt, irgendwo da hinten beim „Haus am See“ versinkt.