Sicherlich waren Sie schon einmal an der Abtei Maria Laach, eigentlich war jeder schon mal da und glücklicherweise gibt es auch Zeiten, an denen man sich dort nicht durch Menschenmassen drängen muss, um dieses wunderschöne Bauwerk anzusehen. Wenn Sie es angesehen haben, haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, woher das Baumaterial für die Abtei stammt? Egal ob ja oder nein, gehen Sie zu den alten Steinbrüchen, in denen der Tuff gebrochen wurde – es ist eine wunderschöne Wanderung … wenn sie sich zu dieser Zeit auch nicht für das Osterwochenende empfiehlt. Überhaupt ist der Laacher See ein Hotspot, den man am besten nicht an Feiertagen, Wochenenden usw. besucht.
Zuerst aber sehen Sie sich die Mauern der Abtei genauer an. Im unteren Teil der Abtei sind die Steine rötlicher, im oberen Bereich sind sie heller. Letztere stammen aus den Steinbrüchen von Weibern, erstere aus dem Kraterwall des Laacher Sees (sie wurden auch für das Laacher See Hotel verbaut). Und zu den versteckten alten Steinbrüchen am Laacher See führt diese Wanderung.
Vom Parkplatz der Abtei gehen wir auf der Straße in Richtung Mendig und biegen nach links auf den Rundweg um den See ab, um direkt den ersten Weg nach rechts hangaufwärts zu nehmen, weg vom manchmal doch zu stark frequentierten Uferrundweg. Oben biegen wir nach links ab und folgen dem Weg bis rechts des Weges eine eher versteckte Steintreppe zum Hochkreuz hinaufführt.
Hinter dem Hochkreuz geht es wieder hinab, am Zaun der Kuhweide sehen wir den Laacher See und folgen dem Pfad rechts neben dem Zaun hangabwärts, bis ein breiter Wanderweg nach links in Richtung „Krufter Ofen“ abzweigt. Ihm folgen wir bis zur ersten Wegekreuzung.
Es geht nun hangaufwärts über den Höhenrundweg, auf dem wir einen wunderbaren Ausblick über den Laacher See bekommen werden. Borkenkäfer und Sturm haben zumindest den Vorteil, dass sie breite Schneisen in den Wald schlagen und Aussichten schaffen, die es sonst gar nicht gibt. Wir wandern über diesen Höhenweg bis zum alten Steinbruch, in dem die rötlichen Tuffe einst gebrochen wurden, eine Infotafel erläutert die Situation und die Entstehung des Tuffs.
Wie es nun weitergeht, entscheidet jeder für sich. In jedem Fall folgen wir dem Wanderweg geradeaus, nach einer Weile führt er hangabwärts und wir kommen runter ans Seeufer auf den Rundweg um den See, dem wir nun folgen können und den See umrunden. Geologisch interessanter aber ist es, am Seeufer entlang wieder zurück zu gehen, bis wir zur Alten Burg gelangen, einer Landzunge, die in den See hinein ragt, oben auf dem Berg stand einst die Burg des Pfalzgrafen. Auf dem Weg dorthin können wir am Seeufer oftmals die Mofetten sehen, für die der Laacher See so berühmt ist. Aus der Tiefe der Erde sprudelt vulkanisches CO2-Gas empor und wenn das Wasser unbewegt ist, scheint der See wie ein Whirlpool. An der Alten Burg schauen wir auf einen im Profil durchgeschnittenen Schlackenkegel, einen Vulkankegel, der schon hier stand, als einst der Laacher-See-Vulkan ausbrach. Die eine Hälfte des Schlackenkegels wurde von der Eruption weggeschossen, die anderen Hälfte steht noch da und lässt uns in das Innenleben eines Vulkans hinein schauen.
Der Weg zum Parkplatz ist selbsterklärend, jetzt im Frühling führt er an blühenden Apfelbaumplantage vorbei, auf den Weiden tummeln sich bald kleine Kälbchen … wenn dann noch weiße Wolken am blauen Himmel schweben, ist es ein Bilderbuchspaziergang. Nur … denken Sie dran: an Wochenenden und Feiertagen kann es dort sehr voll sein. Nicht immer, ich bin schon einmal bei Schneesturm um den Laacher See herum gegangen und habe keinen einzigen Menschen getroffen. Aber das ist eine andere Geschichte 🙂