Schon die Römer spalteten mächtige Basaltblöcke, indem sie Keile hineintrieben, bis der Felsblock zerriß. Ein Kölner Steinmetz hat mir gezeigt, dass man das heute noch genauso macht. Eine 2000-jährige Tradition leicht modernisiert.
In der Eifel besuchen wir staunend alte Steinbrüche, in denen bereits die Römer Basalt abbauten, um daraus Mühlsteine oder Werksteine für Gebäude und Straßen herzustellen. An einigen Stellen in der Eifel bewundern wir alte, bemooste Felsen aus Basalt, in denen noch die Spuren von Keilen sind, die vor langen Jahren römische Arbeiter dort hinein getrieben haben, um diesen Felsen zu spalten.
Die Römer kamen nach Germanien und brachten großartige Ingenieure und Baumeister mit, sie kannten die Gesteine, wußten sie zu nutzen und zu bearbeiten und erbauten Städte wie Köln und Trier. Wichtige Bausteine waren Eifeltuff und Drachenfelstrachyt sowie Basalt, den es in der Vulkaneifel und im Westerwald in nahezu unbegrenzter Menge gab. Jahrhundertelang wurde Basalt im Rheinland verbaut und wird es auch heute noch. Die Kunst ist es, dieses sehr harte Gestein zu bearbeiten. Museen in der Osteifel am Laacher See zeigen diese Techniken. Im Open-Air-Museum Museumslay des Lavadoms in der Brauerstraße in Mendig wie auch im Erlebniswelt Grubenfeld in Mayen sind Werkzeuge und Basaltbrocken, die gespalten werden sollten, ausgestellt. In den Vulkanpark-Stationen Hohe Buche bei Andernach und Mauerlay bei Wassenach am Laacher See liegen Felsbrocken herum, an denen bereits die Römer mit der Keilspaltung begonnen hatten, Infotafeln informieren.
Auch wenn ich mich lange und intensiv mit dem Basaltbergabu in der Eifel befasst habe, dachte ich doch, diese Arbeitstechniken gehören der Vergangenheit an, bis ich den Kölner Steinmetz und -restaurator Bruno Piek kennen lernte. Als Meister seines Fachs macht er aus verwitterten alten Bauwerken wieder neuwertige Bauwerke, restauriert historische Mauern, Bauwerke und Statuen. Er kennt die regionalen Gesteine und weiß mit ihnen umzugehen und er kennt die Techniken, wie man sie bestens bearbeitet. Und er spaltet den Basalt wie es einst die Römer taten durch Keilspaltung – denn eine bessere Technik gibt es bis heute nicht. Naja, die Löcher für die Keile werden nicht mehr gehämmert, sondern mit der Schlagbohrmaschine gebohrt, aber dann kommt der Keil hinein und wird mit dem Vorschlaghammer hinein getrieben, bis der ganze Block reißt.
Die Bohrlöcher werden mit Eisenkeilen besetzt
Fertig … der Basaltblock in der historischen Mauer des Kartäuserklosters ist gerissen