Mikrowelten im Basaltsteinbruch

Das Mühlsteinrevier Rhein-Eifel am Laacher See beeindruckt nicht nur durch seine mächtigen Basaltfelsen, sondern auch durch seine kleinsten Elemente: Moose und Pilze.

Die Basaltschluchten des Kottenheimer Winfeldes und der Ettringer Lay wie auch der Mendiger Steinbrüche auf Stürmerich habe ich ausgiebig durchwandert und fotografiert. Gewaltige Basaltwände, tiefe Schluchten, schroffe Lavafelsen geben Fotomotive zur Genüge ab. Nicht minder spannend aber ist dort auch die Welt im Kleinsten und so habe ich mich an einem sonnigen Tag auf die Erde gelegt und habe mit meinem Makroobjektiv Moore und Pilze in Augenschein genommen. Dort, wo wir sonst achtlos auf unserer Wanderung drauf herumtrampeln, eröffnet sich eine hochinteressante Welt kleiner und oftmals bizar wirkender Pflänzchen, deren Erscheinung überhaupt erst in starker Vergrößerung wahrgenommen wird. Seit ich diese kleinen Feinheiten gesehen habe, werde ich wohl in Zukunft Sorge haben, irgendetwas kaputt zu treten, wenn ich nicht auf nacktem Fels herum klettere.

Kottenheimer Winfeld
Kottenheimer Winfeld
Kottenheimer Winfeld
Widertonmoos (Polytrichum sp.) ??? – fotografiert im Kottenheimer Winfeld
Widertonmoos (Polytrichum sp.) ??? – fotografiert im Kottenheimer Winfeld

Hinter der Brauerstraße im alten Steinbruch Auf Stürmerich ist der Erdoberfläche von Vulkanschlacke gebildet, Bäume wachsen dort keine, nur die Birken machen sich allmählich breit. Auf den nackten Vulkanfelsen finden sich zahlreiche kleine Moose, die sehr reizvoll find, wenn sie mir der richtigen Vergrößerung betrachtet werden.

Trompetenflechte (Cladonia sp.)
Mendig Auf Stürmerich

Moose sind grüne Landpflanzen, die in der Regel kein Stütz- und Leitgewebe ausbilden. Nach heutiger Auffassung haben sie sich vor etwa 400 bis 450 Millionen Jahren aus Grünalgen der Gezeitenzone entwickelt. Die Moose sind durch einen Generationswechsel gekennzeichnet, bei dem die geschlechtliche Generation (Gametophyt) gegenüber der ungeschlechtlichen (Sporophyt) dominiert. Der haploide Gametophyt ist die eigentliche Moospflanze, er kann lappig (thallos) oder beblättert (folios) sein. Kennzeichen der Moose sind die Photosynthesepigmente Chlorophyll a und b, Stärke als Speichersubstanz und Zellwände aus Zellulose, aber ohne Lignin. Es gibt rund 16.000 bekannte Arten. Die Wissenschaft von den Moosen heißt Bryologie. Die drei klassischen Sippen Hornmoose, Lebermoose und Laubmoose bilden einzeln jeweils Abstammungslinien, die Moose insgesamt sind jedoch keine natürliche Verwandtschaftsgruppe (aus Wikipedia)

3 Kommentare

  1. Ich bin der Meinung, dass es sich dabei um die Trompeten-Flechte Cladonia crinita handelt. Ein Moos hat ganz andere Sporenträger.

  2. Ich bin mir sehr sicher, dass es sich bei dem Trompetenmoos um eine Flechte handelt!

    1. Ich habe keine Ahnung, was es ist … ich finde es nur sehr schön und winzig klein. Für eine korrekte Bestimmung bin ich dankbar.

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