Es war am Freitag Morgen nach Weiberfastnacht, als ich in meinem Facebook-Postfach die Nachricht einer Bekannten las … sie hatte um Mitternacht auf einem Fußgängerweg an einem Kölner Weiher über hundert Erdkröten gesehen. Da mir die Dame als vertrauenswürdig bekannt ist, schob ich die Beobachtung nicht auf zu viel Kölsch auf der vorangegangenen Karnevalparty zurück, sondern packe am gleichen Abend noch meine Fotoausrüstung und machte mich in der Nacht zu der besagten Stelle. Erst einmal war nach nichts, also doch das Kölsch? Aber nach ein paar hundert Metern schauten mich kleine Augen vom Wegrand neugierig an. Eine Erdkröte, ein Männchen. Und dann sah ich immer mehr, nicht hundert, aber doch 30 Erdkröten konnte ich an diesem Abend beobachten. Es waren kleine und eher zierliche Erdkröten, die auf dem Weg saßen und die kleinen Köpfchen nach oben reckten und Ausschau hielten.
Männchen, nur Erdkrötenmännchen waren es, die da hockten und nach den Weibchen Ausschau hielten. Die Männchen sind immer früher da, sitzen dann nahe des Ufers oder auch schon im Wasser. Dort warten sie auf die Weibchen, die etwas später kommen, die Damen sind größer und behäbiger, sie schleppen auch schon jede Menge Laich mit sich herum. Und die Kerle haben nur eines im Sinn: sie wollen sich paaren. Ein doch sehr menschlicher Zug 🙂
So sitzen sie da und warten, natürlich nicht nur auf den Wegen, sondern auch im Laub und in der Wiese, nur sieht man sie da nicht so gut. Und sobald ein Weibchen kommt, klettern sie drauf und lassen sich auch nicht mehr abschütteln. Sie lassen sich gemütlich tragen, lassen sich von der Dame ins Wasser schleppen.
Es wird nun täglich soweit sein, jeden Moment kommen auch die Weibchen aus ihren Winterquartieren und machen sich auf den Weg zu den Laichgewässern, in denen sodann hemmungslose Krötenorgien stattfinden. In Köln und Umland geht es früher los, in der Eifel und anderen Mittelgebirgen und auch im Siebengebirge, wo es ja kälter ist, geht es zwei Wochen später los.