Faszinierende Monstertechnik in den rheinischen Braunkohletagebauen ist in der Nacht geradezu weihnachtlich schön. Die beleuchtete Welt in den großen Braunkohletagebauen empfinde ich schon als außerordentliche Ästhetik, ohne dabei über das Problem der Landschaftszerstörung nachdenken zu wollen – das ist eine ganz andere Fragestellung, die ich jetzt gar nicht erörtern möchte. Beleuchtete Schaufelradbagger, Absetzer und Förderanlagen in der Nacht sind spektakuläre Fotomotive.
Es gibt zahlreiche Aussichtspunkte rund um die Tagebau im Rheinischen Revier, die einen guten Einblick in die Gruben ermöglichen, in besuche sie gelegentlich und manchmal steht einer der großen Schaufelradbagger sehr günstig. Ein Fernglas oder eine Fotoapparat mit Teleobjektiv solltet Ihr aber dabei haben, um die Details auch gut erkennen zu können.
Mit Einbruch der Dunkelheit gehen die Licher an … bei Rheinbraun (OK, heißt heute RWE) herrscht zum Glück keine Stromknappheit, genug Braunkohle und Kraftwerke sind vorhanden, Schaufelradbagger, Absetzer und Förderanlagen sind beleuchtet wie Weihnachtsbäume. Und je näher Weihnachten kommt, je kälter es draußen wird, desto klarer ist meist die Luft und erlaubt ungetrübte Einblicke ohne den sonst oft aufsteigenden Dunst.
Es lohnt sich, einen Sonnenuntergang am Tagebau zu erleben, auch mit Besuchern von ferner her, die so etwas Gewaltiges nicht kennen oder auch mit Kindern, die noch nie hier waren – dann ist auch die gute Möglichkeit, unter den Eindrücken dieser Bilder Gedanken über die Probleme des Braunkohleabbaus auszutauschen.
Meine Fotos in diem Blogbeitrag sind sehr früh morgens vor Sonnenaufgang entstanden, wer früh aus dem Bett kommt und mit einer dicken Jacke und heißem Tee bewaffnet ist, sollte auch diese Chance nutzen.
Gute Aussichtspunke sind Terra Nova am Tagebau Hambach , der Skywalk bei Jackerath mit Blick in den Tagebau Garzweiler und der Aussichtspunkt bei Merken mit Blick in den Tagebau Inden. Lohnend ist auch der Blick von oben von der Sophienhöhe … aber wer will sich schon so früh auf den Weg auf den Gipfel machen. Alle Aussichtspunkte sind auf google maps verzeichnet und mit dem Auto erreichbar. Aber natürlich gibt es rund um die Tagebaue noch zahlreiche andere Orte, aus denen es sich gut in die Gruben blicken läßt – die muss aber jeder selber erkunden.