Lützerath vor dem Untergang?

Und schon wieder waren wir im Gebiet der großen Braunkohletagebaue fotografisch unterwegs, diesmal in Lützerath. Natürlich wollten wir uns informieren, was denn da eigentlich los ist in diesem kleinen Ort, der nun wohl doch weggebaggert werden soll, obwohl es aus der Politik des Bundes und des Landes erst anderen Nachrichten gab. Mit Dr.Wolfgang Stöcker, Kölner Historiker und Archivar des Internationalen Staubarchivs, war ich bei herrlichstem Wetter am Rande des Tagebaus Garzweiler unterwegs. Beeindruckt standen wir am Rande des riesigen Tagebaus, dessen Erdschichten in der untergehenden Sonne in den herrlichsten Farben leuchteten. Und wir spazierten durch die Ortschaft Lützerath, besser gesagt durch das, was davon noch übrig ist. Der alte denkmalgeschützte Gutshof steht noch, ein paar halbverfallene Häuser, die ursprüngliche Bevölkerung von Lützerath ist nicht mehr da. Der Rest dieses Ortes ist von Klimaktivisten besetzt, ein riesiges Lager aus Hütten, Zelten und Wohnwagen ist entstanden, nachdem die Nachricht kam, Rheinbraun (jetzt: RWE – aber ich finde, das hieß immer Rheinbraun und der Name passt viel besser) würde Lützerath wegbaggern, wird Lützerath zur Festung ausgebaut. Immer mehr Baumhäuser in schwindelerregenden Höhen entstehen, in die Straßen werden Löcher gegraben, um massive Straßensperren einzusetzen.

Eingang ins besetzte Lützerath

Wir haben uns dort umgesehen, haben in der Caféteria Kaffee getrunken und mit einigen der oftmals vermummten Klimaaktivisten geplaudert, denn schließlich wollen wir wissen, wie deren Sicht der Dinge ist. Wir sind auf sehr ernsthafte und besorgte Menschen gestoßen, die wissen, dass eine fortschreitende Erderwärmung wohl das Ende der menschlichen Zivilisation auf diesem Planeten bedeuten wird. Aber wir haben auch einige getroffen, die einfach nur Party und Bier möchten und vielleicht auch ein bißchen Krawall. Wer keine Chance hat, selbst einmal nach Lützerath zu fahren, für den habe ich hier einen kleinen Bilderspaziergang.

Wolfgang Stöcker bereitet am Tagebaurand die Staubentnahme für das Internationale Staubarchiv vor
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Unten im Tagebau wird aufgepasst, das wir nicht mal herunterlaufen, um den Bagger zu fotografieren.
Mahnwache
Gäste-WC in Lützerath
… an der Abbaukante
Der Bagger kommt näher …
Das alte Lützerath

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