Ein bisschen früher scheint der Frühling in diesem Jahr zu kommen, aber was soll es, umso schöner für die, die gerne in der Landschaft unterwegs sind. Auch wenn es in den nächsten Wochen noch einmal kalt werden sollte, der Frühling steht vor der Tür, an geschützten Orten sind selbst in der Eifel die Weidenkätzchen schon verblüht und an vielen Bäumen sprießen die Knospen. Es wird nicht mehr lange dauern und in der Voreifel beginnt die Apfelblüte, ein paar warme, sonnige Tage wird es noch brauchen.
Neben dem „Alten Land“ bei Hamburg und der Obstanbauregion am Bodensee ist der Raum rund um Meckenheim und Wachtberg die größte deutsche Apfel-Anbauregion. Riesige Felder sind mit Apfelbäumen bestanden und wenn sie vor dem blauen Himmel blühen blühen, ist es ein wunderbarer Anblick. Angeblich gibt es in der Region der Apfelroute etwa 3 Millionen Apfelbäume. Die Apfelroute ist ein 124 km langer Radweg rund um Wachtberg, Swisttal und Bornheim, der durch die schönsten Apfelanbaugebiete führt, ein Traum an einem sonnigen Tag, wenn die weißen Apfelblüten vor dem blauen Himmel leuchten.
Viele Obstbaum-Plantagen sind mit kleinwüchsigen Apfelbäumen in Reihe und Glied bestanden, praktisch für die Ernte durch den Landwirt. So richtig schön sind sie aber nicht. Viel reizvoller und uriger sind die Streuobstwiesen mit ihrem oft alten Baumbestand, mit krummgewachsenen Bäumen, von denen jeder seinen eigenen Charakter hat. Dort wachsen alte Apfelsorten, die viele Menschen gar nicht mehr kennen, weil sie nicht im großen Rahmen angebaut werden, die aber ausgesprochen wohlschmeckend sind. Die Streuobstwiesen sind aber auch ökologisch von großer Bedeutung, sie bieten Wohnraum für viele Vogel- und Insektenarten.
Bereiten Sie sich deshalb darauf vor, durch die Streuobstwiesen-Landschaft des Drachenfelser Ländchens zu wandern. Schöne Streuobstwiesen gibt es im Raume Wachtberg bspw. auf dem Dächelsberg bei Wachtberg-Oberbachem und im Züllighovener Tal bei Wachtberg-Züllighoven.
Mehr Informationen findet Ihr auf den Internetseiten des Wachtberger Vereins zur Pflege der Streuobstwiesen, der sich um die Pflege und den Erhalt der Streuobstwiesen im Drachenfelser Ländchen kümmert. Als Vorgeschmack zeige ich hier ein paar Fotos aus dem vergangenen Jahr.
Apfelblüte
Wie kommt man hin ?
Einer der schönsten Orte zur Apfelblüte ist das Züllighofener Tälchen. Mit Auto können wir an der Grube Laura parken und von dort durch das Züllighofener Tal wandern. Hier der Link zu Google Maps
Am Ende stoßen wir auf den Biohof von Dorothee Hochgürtel, die einen ganz wunderbaren Apfelsaft aus vielen alten Apfelsorten macht.
Übrigens, wen das Drachenfelser Ländchen – eine sehr reizvolle Landschaft, nur etwas unbekannt – darüber hinaus interessiert, dem würde ich mein Buch „Lieblingsorte im Siebengebirge und Drachenfelser Ländchen“ empfehlen.