Frühmorgens auf dem Oelberg im Siebengebirge

Sonnenaufgang auf dem Oelberg

Der Oelberg ist der höchste Berg des Siebengebirges. Mit 460 Metern erscheint er dem Alpinisten eher wie ein Hügel im Vorland der Alpen, aber dennoch : es ist der höchste Gipfel weit und breit und die Aussicht von oben ist grandios.

Im Zeitalter des Corona-Virus sucht man natürlich nach Zielen, an denen der Kontakt zu anderen Menschen möglichst nicht statt findet, einsame Gipfel, leere Wälder, Landschaften ohne Menschen. Und so bin ich gestern auf den Oelberg gegangen, um dort den Sonnenaufgang zu genießen. Mir sind zwei Frauen mit einem Hund begegnet, das war es. Zugegeben, ich kam etwas zu spät, der glühend rote Sonnenballon kam nach oben als ich noch beim Aufstieg war, aber egal … es war wie immer grandios dort oben. Ein endloser Fernblick, keine Wolken (schlecht für die Fotografie), ein wunderbarer Blick über das Rheintal bis weit hin über die Eifel und das Drachenfelser Ländchen. Unten im Tal glitzerte der Rhein, ein paar Frachter ziehen entlang, wunderbar ruhig.

Sonnenaufgang am Oelberg

Geparkt habe ich auf der Margarethenhöhe in Königswinter-Ittenbach, dort liegt ein Wanderparkplatz direkt am Fuße des Oelberges. Der Weg nach oben ist mäßig anstrengend und muss hier nicht näher beschrieben werden, es gibt ausreichend Wegweiser. Es gibt einen steilen Pfad nahezu senkrecht nach oben, gerade morgens, wenn der Körper mental noch im Bett liegt, komme ich da schon mal ans pusten, also habe ich den Fahrweg gewählt, der ist etwas länger, dafür nicht so steil und landschaftlich auch schöner.

Oben auf dem Oelberg-Plateau

Oben auf dem Plateau erwartete mich ein phänomenales Panorama . Mittlerweile war die Sonne schon über dem Horizont hochgekommen und beleuchtete die Landschaft in goldenem Licht. Der Blick streift über das Siebengebirge, über den Westerwald, unten windet sich der Rhein entlang, der jetzt noch überwiegend im Schatten lag, dahinter die Eifel, weiter nördlich das Braunkohlerevier. Mehrfach schon habe ich erlebt, das morgens das Rheintal und die Täler des Siebengebirges noch unter Wolken liegen, gestern war alles klar. Die Luft war herrlich sauber, aber klirrend kalt, gefühlte Eiszeit. Dicke Socken, Skiunterhose, mehrere Jacken und zwei Mützen aber ließen mich die Kälte und den kräftigen Wind eine halbe Stunde lang ertragen.

Gerade in den Zeiten von Corona sind Ausflüge in den Wald wunderbar. Einsame Landschaften ohne andere Menschen, weite Blicke helfen gegen die Enge in der eigenen Wohnung. Natürlich muss ja niemand so früh dort hinauf gehen, der Blick vom Oelberg ist zu jeder Tageszeit und vor allem auch zum Sonnenuntergang wunderbar.

In absehbarer Zeit wird auch das Restaurant auf dem Oelberg wieder öffnen, dann belohnt man sich mit erfrischenden Getränken oder bleibt zum Mittag- oder Abendessen dort und genießt den Ausblick von der Panoramaterrasse in aller Gemütlichkeit. Wer den Sonnenuntergang anschaut, sollte für den Abstieg eine Taschenlampe dabei haben.

Für den Rückweg – nicht unbedingt im Dunkeln – ist der Oelberg-Rundweg wunderbar. Vom Aussichtsplateau führt der Weg zunächst die Treppe hinab, bis sich der Pfad wieder mit dem Fahrweg vereinigt. Kurz danach zweigt ein Pfad nach rechts ab, er führt um den Oelberg herum (an der nächsten Weggabelung den rechten Pfad wählen) und trifft an der Schutzhütte wieder auf den Fahrweg zum Parkplatz.

Der alte Basaltsteinbruch auf der Rückseite des Oelbergs

Nach kurzem Weg um den Oelberg öffnet sich der Blick auf die Landschaft, hier ist ein wunderbarer Sonnenaufgangsplatz. „Dittmans Ruh“ wurde er genannt, zwei Bänke stehen hier und es läßt sich hier zum Tagesbeginn ganz wunderbar Kaffee trinken und den Sonnenaufgang genießen. Es ist übrigens typisch für das Siebengebirge : nahezu jeder, der irgendwann einmal etwas für den Schutz des Siebengebirges getan hat, wird belohnt, indem nach ihm ein Platz, eine Hütte oder ein Weg benannt wird, zumindest wird irgendwo eine Plakette angeschaubt.

 

Übrigens, eine Tour auf den Oelberg ist auch in meinem Exkursionsführer durch das Siebengebirge beschrieben.

GeoExkursionsführer Siebengebirge

Hier zeigt Google Maps den Oelberg

1 Kommentar

  1. Hallo zusammen. Ich war am Samstag 07. Okt 23 oben bis zum Sonnenuntergang. Ich habe mit netten Gästen gesprochen, die mir Fotos gezeigt haben, auf denen bei SEHR klarem Himmel der Hügel mit dem Drielandenpunt bei Aachen gut zu sehen ist, wo sich Belgien, Holland und Deutschland den 3 Länder-Eck Punkt teilen.
    Man kann also vom Ölberg bei klarem Himmel bequem bis Holland blicken !!! Oft sieht man auch schon bei mäßigem Blick, die 3 Kühltürme bei Aachen mit bloßem Auge. Ich werde mit einem guten Teleobjektiv bei klarem Wetter raufradeln und das alles fotografieren und hier einpflegen, weil das ein Wahnsinnsblick ist, der in meinen Augen ( bin Bassenheimer – bei Koblenz ) hier nicht mehr zu toppen ist. Ich habe ( lange her ) mit meiner Familie an einem ebenso sehr klaren kalten Tag von der Nürburg den Fernmeldeturm auf dem Feldberg bei Frankfurt fotografiert ( noch analog ) was erheblich weiter ist als Bonn – dutch mountains.
    Übrigens kann man vom Karmelenberg bei Bassenheim sehr gut den Ölberg und Petersberg sehen – und natürlich auch andersherum Viel Spaß denn da oben auf dem schnuckeligen Berggipfel Restaurant.

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