Abgrabungsamphibien, ein Fachausdruck bei Biologen und Rekultivierern. Glücklicherweise werden aber nicht die Kröten abgegraben, sondern sie siedeln sich in abgegrabenen Landschaften an und finden dort vorzügliche Lebensräume.
Kröten, Frösche, Molche und Salamander zählen heute zu den Tieren, die kaum noch natürliche Lebensräume haben. Die Menschen haben so ziemlich alles zerstört, was diese Tiere brauchen. Bäche sind begradigt, Tümpel trockengelegt, Totholz wird aus dem Wald geräumt und die Landwirtschaft schafft endlose gleichartig gestaltete Flächen, die keine Unterschlüpfe mehr bieten. Die meisten Amphibienarten sind stark gefährdet.
Das, was viele als Zerstörung der Landschaft bewerten, schafft aber oft gerade für diese Tiere wertvolle Lebensräume: abgegrabene Flächen, die offengelassen oder vorsichtig rekultiviert wurden. Abgrabungsflächen sind vorwiegend Kiesgruben, Tongruben, Sandgruben und Tagebaue der Braunkohle. Ist der Abbau fertig, bleibt die Restlandschaft tatsächlich oft als wertvoller und gut stukturierter Lebensraum zurück. Sand- und Kiesflächen mit vielen Pfützen und kleinen Tümpeln, große Steine und Totholz, unter denen sind die Amphibien verkriechen können und auch vor der Austrocknung durch die Sonne geschützt sind, das sind wichtige Lebensräume. Als Abgrabungsamphibien werden sie bezeichnet und etliche Bergbauunternehmen beteiligen sich an der Schaffung von neuen Lebensräumen in den Grubenbereichen, in denen der Abbau vorbei ist.
Ich habe mich im Tagebau der Quarzwerke Frechen und in von der RWE Forschungsstelle Rekultivierung gestalteten Flächen am Tagebau Hambach nach Kreuzkröten umgeschaut, für die dort Lebensräume geschaffen wurden, die sie gut annehmen. Kreuzkröten sind stark gefährdet und brauchen dringend neue Lebensräume. Ich habe viele Kreuzkröten gefunden und zahllose Fotos machen können.
