Die Spalterhütte im Kaulenbachtal

Das historische Schieferbergbaugebiet bei Kaisersesch – von Leienkaul tief hinunter ins Kaulenbachtal

Es ist schwer vorstellbar, dass in diesem idyllischen Tal noch vor hundertfünfzig Jahren den ganzen Tag lang Hammerschläge tönten. Bei schönem Wetter draußen vor der Hütte, bei schlechtem Wetter in der Hütte saßen sie, die Schieferspalter und spalteten schwere Schieferblocks in flache Platten, aus denen Dachplatten und Wandverkleidungen hergestellt wurden. Zweihundert Meter unter der Hütte schufteten ihre Kollegen und holten den schwarzen Schiefer aus dem Berg, enge Stollen trieben sie in den Berg und lösten den wertvollen Schiefer mit Hammer und Brechstange. Mit einem Förderkorb wurde das Material an Tageslicht gebracht und in der jetzt wieder schön renovierten Hütte gespalten. Ungefährlich war die Arbeit unter Tage nicht, die Wand hinter der Hütte berichtet von „all de duude Koulemänner“, die vom Berg zerquetscht und zerschmettert wurden und vom Elend der zurückgebliebenen Familien. Um diese Hütte zu erreichen starten wir unsere Wanderung in der Ortschaft Leienkaul, das alte Schieferbergbaugebiet ist dort gut ausgeschildert, folgen der Straße bis zur Reitanlage und gehen zuerst zum Aussichtspunkt. Was für ein imposanter Ausblick, unser Blick streift über scheinbar endlose Schieferhalden. All dieses Material wurde in jahrhundertelanger Arbeit von den Bergleuten aus der Erde geholt – und dieses hier ist nur der nicht verwertbare Abfall, der auf Halden gekippt wurde. Der gut ausgeschilderte Schiefergrubenwanderweg führt uns aus einem schmalen Pfad hinunter ins Tal zur Spalterhütte, unterwegs treffen wir auf weitere Stolleneingänge, auf Mauern verfallener Gebäude, auf Infotafel und alte Bergbauloren, in denen der Schiefer aus dem Berg gefahren wurde. Oben in Leienkaul wurde er verladen und verhandelt.

Spalterhütte im Kaulenbachtal

Die Zeit des Schieferbergbaus in der Eifel ist Geschichte, das letzte Bergwerk am Mayener Katzenberg schloss nach 200 Jahren Bergbaubetrieb Ende 2019.

Ausführliche Informationen finden sich auf der Homepage des Schiefervereins Leienkaul

Schieferhalden im Kaulenbachtal

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